Freitag, 29. März 2013

"In eisige Höhen"

von Jon Krakauer, gelesen von Christian Brückner

Dieses Hörbuch empfehle ich den Hörern, die sich gedanklich schon mal damit beschäftigt haben, wie es wäre, den Mount Everest zu besteigen. Aber auch den Menschen, die ganz fasziniert die Dokumentationen über die Besteigungen im Fernsehen verfolgen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Ziel ein Männertraum sein kann.

Im Jahr 1996 nahm Jon Krakauer für die amerikanische Zeitschrift "Outside" an einer Everest-Expidition teil, um über die kommerzielle Seite und ihre "Auswüchse" am Berg zu berichten. Es sollte sich die schlimmste Katastrophe ereignen, die an diesem Berg jemals geschah. 8 von über 30 Teilnehmern fanden dabei den Tod!

Der Autor weist auf die Gefahren hin, denen sich die Bergsteiger aussetzen. Für mich, als Nichtbergsteigerin, erfuhr ich von vielen technischenn Problemen, die sich schon bei besten Bedingungen in der Durchführung des Plans ergeben.
Beim Hören des Hörbuches fühlt man sich an den Berg versetzt. Christian Brückner empfinde ich als sehr passenden Sprecher für dieses Hörbuch.

Zu diesem Thema passend hörte ich auch das Hörbuch "Auf den Spuren meines Vaters" , von Jamling Tenzing Norgay. Das Team um ihn befand sich nur einige Tage nach der Katastrophe auch am Everest und nimmt in seinem Buch Bezug auf die Vorfälle um Jon Krakauer.

"Auf den Spuren meines Vaters"

Der Vater:  Tenzing Norgay, 1953 Sherpa von Sir Edmund Hillary bei der legendären Erstbesteigung des Mount Everest.

von Jamling Tenzing Norgay, gesprochen von Hans Peter Hallwachs 

In diesem Buch/Hörbuch berichtet der Sohn, Jamling, von seiner Besteigung des Mount Everest mit einem Filmteam im Jahr 1996. Bei der Besteigung ist Jamling auch unterwegs zu sich selbst und in Erinnerung an seinen Vater. Es war eine schwierige Beziehung, zwischen Vater und Sohn.

Wie das so oft ist, haben die Kinder von berühmten Eltern, ein Problem mit der Findung und Festigung der eigenen Persönlichkeit. Ich fand es interessant, das Leben des berühmtesten Sherpa's seiner Zeit, aus der Sicht des Sohnes, vermittelt zu bekommen.

Es war ein Aufstieg zum Gipfel, der aus sehr persönlichen Gründen statt fand. Belastend und unerwartet kam noch hinzu, dass sich nur einige Tage vor dem Aufstieg dieses Teams, um ein anderes Bergsteiger-Team, das Team mit John Krakauer, eine Katastrophe mit 8 Toten Bergsteigern ereignete. Jamling Tenzing Norgay bestieg den Berg nur wenige Tage, nach dem schrecklichen Drama, dass sich dort abspielte.

Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen und führt mir noch mal vor Augen, welchen Herausforderungen sich die Bergsteiger stellen, wenn sie sich den Mount Everest als bergsteigerisches Ziel wählen.

Gleichteitig und in diesem Zusammenhang poste ich auch das Hörbuch "In eisige Höhen" von JonKrakauer, dass ich ebenfalls empfehlen möchte.

Mittwoch, 27. März 2013

"Vom Winde verweht"

Wer kennt ihn nicht, den Liebes-Film mit Vivien Leigh als Scarlett O'Hara und Clark Gable als Rhett Butler?
von Margaret Mitchell, 
gelesen von Ulrich Noethen


Als ich dieses Hörbuch bei Hoffmann und Campe entdeckte, war mir sofort klar, dass ich diese ungekürzte Lesung mit Ulrich Noethen als Sprecher, unbedingt hören wollte.  Natürlich ist das HB aufgrund seiner Länge von   34 CD's, und somit etwa 43 Hörstunden, eine Herausforderung für das Durchhaltevermögen des Hörers. Ich habe solche Herausforderungen immer wieder gerne angenommen und es noch nie bereut!
Wie wahrscheinlich die meissten Menschen, kannte ich bisher nur den Film, der sehr stark auf die Liebesbeziehungen zwischen Scarlett O'Hara, sowie Rhett Butler, Melanie Wilkes und Ashley Wilkes eingeht.
Erst jetzt, nachdem ich das Buch kenne, empfinde ich es so, dass diese Liebesbeziehung "nur" der Aufhänger ist, um viel mehr zu erzählen. Ich würde das Buch absolut zu den Klassikern zählen. Es wird so viel beschrieben, was zeitlos Gültigkeit besitzt. Wahre Liebe, Treue, Verrat, Kriegsgewinnlertum u.v.a. mehr. Es kommen die Gefühle, wie Verletzung, Vergebung, Verzeihung und Neubeginn so wunderbar zum Ausdruck. 
Es ist ein wunderbares Hörbuch, dem ich sehr, sehr gerne 43 Hörstunden und  Aufmerksamkeit geschenkt habe.



Montag, 25. März 2013

"Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär"

Jedes Kind in Deutschland kennt Käpt'n Blaubär und Hein Blöd. Aber, wer weiß schon, wie Käpt'n Blaubär aufwuchs. Wir wissen nichts aus seiner Kindheit und seinem früheren Leben. Das lässt sich mit diesem Hörbuch leicht ändern. :-))

gelesen von Dirk Bach.

Es mag den Leser jetzt irritieren, aber dieses Buch ist kein Kinderbuch!

Ich hörte das HB im Sommer 2004, während einer unserer Seereisen auf unserem Motorboot "BUTT", auf der Ostsee. Das Wetter war schön, ich saß mit meinen Hunden zufrieden im Cockpit, die Kopfhörer auf den Ohren und ich hatte meinen Spaß an der blühenden Phantasie des Autors. Womit der kleine Käpt'n es nicht alles zu tun hatte. Er hatte in seinen jungen Jahren schon viele, lebensgefährliche Abenteuer zu bestehen. Da gab es die Stollentrolle, die Nattifftoffen, die Gimpel und Fredda die Beghutze. Ein ganz schön aufregendes Leben!

Was am 27. Juni 2004, bei uns an Bord geschah, das kann man fasst nicht glauben, ist aber wahr!
Wir waren auf einer langen Reise nach Schweden. An dem besagten Tag fuhren wir in Dänemark die Etappe von Ebeltoft auf Jütland nach Odden Havn auf Seeland. Das ist ein langer Schlag, über freies Wasser, durch das Kattegat. Es war ruhiges Wetter angesagt und so machten wir uns auf den Weg. Wir, das waren mein Mann, unsere beiden Cairn-Terrier "Ricky" und "Tara" und ich. 

Als das Boot auf Kurs lag und die Hunde zufrieden auf ihren Plätzen ruhten, hatte ich Muße und Zeit, mich mit den Abenteuern des Käpt'n Blaubär zu beschäftigen. Ich hörte von "Tratschwellen", schaute auf die Wasseroberfläche und machte mir so meine Gedanken über die verschiedenen Wellenbilder. Oh ja, dachte ich mir, die tratschen gerade miteinander. Wie lustig!:-)


Etwas später, meine Hunde waren leicht unruhig geworden und mein Mann beschäftigte sich mit der Seekarte, da hörte ich etwas von "Klöterwellen". Ich schaute wieder, ganz versonnen, auf die Wasseroberfläche und was ich da sah, gab zu meiner Beunruhigung Anlass. Kleine weiße Schaumkronen auf den Wellenspitzen. Das heißt nichts Gutes!!



Es kommt Sturm auf, was im Kattegat nichts Ungewöhnliches ist. Jetzt hieß es, das Boot und die Crew zu sichern, bevor der Sturm da ist. Einige Zeit später ging "die Post ab". Alle an Bord, auch die Hunde, steckten in ihren Rettungswesten. Ich hörte mich immer wieder sagen:"Ich habe Angst!!!" und meinen Mann antworten:" Du brauchst keine Angst zu haben. Das Boot schafft das und wenn das Boot das schafft, dann schaffen wir das auch." Ich stand, mit dem Fernglas bewaffnet und mit Tränen der Angst in den Augen am Ausguck, um die ersten Ansteuerungstonnen zu sichten. Wir mussten durch ein Nadelöhr in einem Riff (Seelands-Riff), um unser Ziel zu erreichen. Es gab keine Alternative!!! 
Unser Skipper und Navigator hat seine Sache ausgezeichnet gemacht und  uns gut und sicher nach Odden Havn gebracht.


Auf diesem Segeltörn habe ich das Hörbuch um die Abenteuer des Käpt'n Blaubär nicht mehr angepackt. Wir waren noch wochenlang unterwegs und ich wollte keine bösen Überraschungen mehr erleben. Mir war mein eigenes Leben Abenteuer genug!

Als wir aber wieder zu hause, im sicheren Hafen waren, hörte ich die Lesung lustvoll weiter. Es ist ein Riesenspaß, Dirk Bach als Sprecher zu lauschen. 

Später habe ich auch noch "Rumo", "Der Schrecksenmeister". "Die Stadt der träumenden Bücher", "Das Labyrinth der träumenden Bücher" und "Ensel und Krete" als Hörbücher gehört. Gut gefallen haben  mir davon eigentlich nur noch "Die Stadt der träumenden Bücher" und "Ensel und Krete", ebenfalls gelesen von Dirk Bach.
Für mich ist/war Dirk Bach der perfekte Sprecher für die Bücher von Walter Moers.
Mein Lieblings-Hörbuch von diesem Autor ist und bleibt aber mein zuerst gehörtes. 



Samstag, 23. März 2013

"Habibi" - Graphic Novel

Es wäre schön, wenn Ihr Euch in meinem Post "Graphic Novel", schon etwas über diese Kunstform informiert hättet, denn jetzt komme zu einem Buch, das mir sehr am Herzen liegt. Es ist eine Graphic Novel - und was für eine! :-)

"Habibi"  von Craig Thompson

Als ich die Graphic Novels kennen lernte und mich umsah, was es am Markt für Bücher gibt, sprang mir dieses Buch sofort ins Auge.

Ich sah damals bei amazon in "Habibi" rein und es war um mich geschehen. Gleich die ersten Seiten der Zeichnungen nahmen mich für das Buch ein. Diese Zeichnungen haben sofort mein Herz berührt. Habibi sollte meine erste Graphic Novel sein, die ich kaufte. Über den Preis habe ich natürlich zuerst noch nachgedacht, aber das Buch ist mir mit seinen 1.700 Gramm, jeden Euro wert! Der Einband ist schon optisch ein Genuß. Es fühlt sich wunderbar an. Die Zeichnungen sind liebevoll ausgeführt und immer treffen sie genau die Aussage.

Ich muß gestehen, dass ich beim ersten Reinblättern etwas getan habe, was ich sonst nie mache. Ich habe mir die letzten Seiten angesehen, um zu wissen, wie die Geschichte ausgeht. Das Buch fängt nämlich sehr traurig an.
Es wird stark auf das Christentum und den Islam, bzw. die Bibel und den Koran Bezug genommen. Ich habe den Eindruck, dass ich teilweise wichtige Information, die über die Zeichnungen kommen, (noch) nicht richtig deuten kann. Das liegt sicherlich an meiner mangelnden Kenntnis auf diesem Gebiet. Es schmälert aber keineswegs mein Lesevergnügen, sondern stachelt mich zur Nachforschung an.

"Habibi" befasst sich mit so vielen, ganz wichtigen Themen in Bezug auf Mensch, Natur und Umwelt. Ich denke da z.B. an das Verhältnis, zur Macht und wie Menschen diese Macht schamlos ausnutzen können. Hier spez. die Machtausübung an Frauen. "Habibi" gibt aber auch Hoffnung, auch und gerade, wenn die Situation ausweglos erscheint.
Mit Sicherheit werde ich dieses Buch ein zweites Mal durchlesen, denn ich bin der Handlung so schnell gefolgt, dass ich mich beim nächsten Mal sehr viel mehr um die Zeichnungen und die Symbolik darin kümmern kann.
Für mich ist die wichtigste Aussage in "Habibi", dass das Christentum, als auch der Islam und das Judentum Religionen sind, die Liebe predigen.

"Habibi" ist ein Juwel unter den Graphic Novels und hat mich bis zum Schluß in seinem Bann gehalten.
Ich bin von diesem Buch restlos begeistert!

Graphic Novel

Bevor ich in meinem BLOG bestimmte Graphic Novels vorstelle und empfehle, ist es mir wichtig, dass meine geschätzten Leser wissen, worum es sich dabei eigentlich handelt. Sehr grob gesagt, handelt es sich hierbei um Comics. 

Ich weiß, dass dieses Genre mit Vorurteilen belastet ist, von denen ich mich auch nicht ganz freisprechen kann. Ich kannte, bis zu meiner ersten Begegnung mit einer Graphic Novel, die amerikanischen Comics aus der 1950er Jahren, die unter den Schulbänken getauscht und von den Lehrern gehasst wurden.

Später lernte ich "Tim und Struppi" von Hergé kennen und schätzen. Ein weiterer, persönlicher Entwicklungsschritt führte mich dann zu den Graphic Novels.

Ich setze hier gern mal einen Link zu einer Internetseite, auf der sehr gut erklärt wird, worum es dabei geht. 


Das sollte man als Grundkenntnis wissen, bevor man sich meine künftigen Beiträge zu den von mir gelesenen Graphic Novels durchliest.

Wie hat es mich gefreut, als ich in "meiner" Stadtbücherei ein kleines, aber feines Sortiment an Graphic Novels vorfand. Man ist derzeit im Aufbau dieses Bereiches. Gut so! :-)

"...und der Himmel steht still"

Die ist jetzt ein Film, der mir durch das Thema und die grandiosen Schauspieler ins Auge sprang.

mit Isabella Rossellini und Sir Anthony Hopkins

Es ist einer dieser Filme, den ich mir gerne auch ein zweites Mal ansehen werde.
Diese Geschichte, angesiedelt zwischen Ost und West. Undurchschaubare Charaktere und mittendrin Maria (Isabella Rosselini) und Glass (Sir Anthony Hopkins). Für mich sind das Schauspiler der Sonderklasse. Da kann die Kamera noch so lange auf ihrem Gesicht ruhen, die Beiden spielen so, als wären sie die Personen wirklich.
Dann bleiben für mich zusätzlich noch die Empfindungen, wenn ich Isabella Rosselini sehe. Ich finde, sie spielt mindestens so gut wie ihre Mutter Ingrid Bergmann und dann noch diese Ähnlichkeit. *strahl* 

Dieser Film passt schon eher in mein Beuteschema. :-) *daumenhoch*

"#9"

Ich habe mir diesen Film jetzt eben angesehen und  bin noch ganz aufgekratzt und aufgewühlt. Aufgrund einer sehr persönlichen Empfehlung gelangte 

"#9" , Regie: Shane Acker 

in meinen Bestand. Ich wunderte mich etwas über die Empfehlung, denn der Film passt eigentlich nicht in mein Beuteschema.

Als ich mich aber darauf eingelassen hatte, konnte ich dazu auch nicht mehr nein sagen. Diese liebenswerten Figuren, die in einer dunkel-düster-Zeit agieren und um ihr Leben kämpfen. Eigentlich besteht der ganze Film aus einer Kampfszene, riesigen Ausmaßes. Natürlich gibt es in diesem Film Gute und Böse, Starke und Schwache, Mutige und Feiglinge und ein Ende, bei dem mir das Wasser in die Augen trat.

Das ist ein Film in Kinolänge, der nach einem dem animierter Kurzfilm entstand, der 2004 für den "Academy Award" nominiert wurde. 

Ich möchte diesen Film empfehlen. Schaut Euch einfach mal über den Link die Seite bei amazon und die Rezensionen dort an. Vieles Gute daraus kann ich nur bestätigen. Es gibt natürlich auch die "Spezial Edition" von diesem Film. *hachjaa* :-) 
Der Film ist toll gemacht!!!!

Sonntag, 17. März 2013

"Koriandergrün und Safranrot"

Und wieder habe ich schöne Stunden mit einem Hörbuch verbracht.

Nämlich mit "Koriandergrün und Safranrot" von Preethi Nair, gelesen von Andrea Hörnke-Trieß.

Es geht um die Lebens-Wahrheit und die Lebens-Lüge, um die Vergebung und das Loslassen können, der Menschen, die man liebt.
In diesem Roman nimmt das Kochen mit indischen Gewürzen einen großen Raum ein ein. Da ich mir Düfte und Gerüche von Gewürzen und Speisen sehr gut vorstellen kann, hatte das Hörbuch für mich noch diese sinnliche Ebene.

Ein schönes Hörbuch für Frauen jeden Alters, da vier Frauen-Generationen die handelnde Personen sind. Ja, ich würde schon sagen, dass es ein Roman von Frau für Frauen ist.

Das Hörbuch hat mir so gut gefallen, dass ich für meine Signatur:

"Wenn man das tut, was man liebt,
empfindet man die größte Trauer und die größte Freude."
aus: Koriandergrün und Safranrot von Preethi Nair
 


auswählte.

"Alles Sehen kommt von der Seele"

Es gibt so einige Hörbücher, die ich liebe, aber es gibt ein Hörbuch, das mir ganz besonders am Herzen liegt, weil es mich so tief bewegt hat.

Es ist "Alles Sehen kommt von der Seele" von Katja Behrens. Eine Biographie über die taub-blinde Helen Keller, (geb. 1880) die gemeinsam mit ihrer Lehrerin eine Möglichkeit fand sich zu verständigen, indem sie in die freie Hand schrieb.

Zitat:
"Sie wusste nicht, wie ihre Mutter aussieht. Sie wusste nur, wie sie riecht und wie sie sich anfühlt. Ihre Hände kannten den Körper der Mutter und ihr Körper kannte die Hände der Mutter. Es waren die Einzigen, von denen sie sich manchmal liebkosen ließ. Sie kannte die Hände des Vaters und die Hände der Kinderfrau. Sie konnte sie genau unterscheiden, aber sie wusste nicht, dass die einen weiß und die andern schwarz waren. Sie wusste überhaupt nicht, dass es schwarze und weiße Hände gibt... "
"Helen Kellers Leben ist Legende: das taub-blinde Kind, aus dem die weltberühmte Buchautorin wird. Katja Behrens fragt nach der Geschichte hinter dieser Legende, nach dem Weg, der aus völliger Stille und völligem Dunkel in die Welt der Hörenden und Sehenden führt".

 
Ein willensstarkes, taub-blindes Kind, das zu einer Autorin wird. Ihre ebenso starke Lehrerin und das von ihnen gemeinsam erfundene Fingeralphabet. Was für ein Thema!
Ich habe mir dieses Hörbuch  mit geschlossenen Augen angehört. So kann man sich ansatzweise vorstellen, in welcher Situation sich ein taub-blindes Kind im 19. Jahrhundert gefühlt haben muß, das nicht verstanden wurde, weil es mit seiner Umwelt nicht kommunizieren konnte.
Gerade dieses Buch zu hören, war für mich eine absolute Bereicherung. 

Es ist ein wunderbares Hörbuch und ich möchte es Euch, an dieser Stelle, wärmstens ans Herz legen! :-)


"Winter in Maine"

Als gutes Beispiel für einen Krimi, der mir persönlich empfohlen wurde und mir auch sehr gut gefiel ist: (*liebwink* zu Petra)

Das Hörbuch "Winter in Maine" von Gerard Donovan, gesprochen von Markus Hoffmann.

Julius Winsome lebt allein in den Wäldern von Maine mit seinem Hund, seinen Büchern und den Erinnerungen an seinen verstorbenen Vater. Der Anlass, für die Morde die geschehen, ist die Erschießung seines Hundes aus nächster Nähe, von einem Unbekannten.

Der Inhalt des Buches spricht ganz verschiedene Themen an.
Da sind zu nennen:
die Beziehung zwischen Mensch und Hund,
die Liebesbeziehung, die genauso unerwartet in ein Leben tritt, wie sie auch wieder verschwindet,
die Einstellung zu Jägern, die aus Lust töten,
das, was über die Spätfolgen von Kriegen zu lernen ist
die Beziehung zur Literatur,
das Leben in der Einsamkeit,
die Ereignisse, die Jemanden in Extremsituationen bringen kann und
die Macht, ausgeübt über Mensch und Tier.

Markus Hoffmann, Leser des Buches, hat mich wunderbar in den Winter und die Einsamkeit von Maine mitgenommen. Der Sprecher passt perfekt zu diesem Buch!! Es ist ihm hervorragend gelungen, den Winter, die Kälte, den Schnee, die Einsamkeit einerseits, als auch die Taten in ihrer präzisen Planung und Durchführung einfühlsam und in passendem Tempo zu sprechen.

Diese Geschichte hat mich gepackt. Das Hörbuch ist absolut empfehlenswert und kommt mit auf meine persönliche Bestenliste.

Samstag, 16. März 2013

"Petra" und "JMaria"

Es ist mir ein Bedürfnis, mich an dieser Stelle  bei
 
"Petra" und "JMaria"  
vom "Buecher4um",  

herzlich für ihre Unterstützung zu bedanken. Ohne die vielen Hinweise der beiden Frauen, auf Bücher und Hörbücher, die mich interessieren könnten, hätte ich so manches Buch oder Hörbuch nicht kennen gelernt. *liebdrück*

"Gute Geister"

 "Gute Geister" von Kathrin Stockett
Als Hörbuch, gelesen von 
Nina Petri, Regina Lemnitz, Stephan Benson und Marie Biermann


Vielleicht ist dem Leser meines BLOG's der Film zum Buch "The Help" schon eher bekannt.
Die Grundidee, ein Buch über die Entstehung eines Buches zu schreiben ist wahrscheinlich nicht neu, aber mir gefällt sie. Der Hörer wird in die 1960-er Jahre, in die Südstaaten der USA mitgenommen. Uns wird die Rassentrennung am Beispiel von schwarzen Hausmädchen im Verhältnis zu ihren weißen Arbeitgeberinnen vor Augen geführt. Und zwar aus der Sicht des dunkelhäutigen Personals.
Es ist unglaublich, wie man mit den Frauen umgegangen ist. So was muss man sich nicht ausdenken, das kann ich mir sehr gut vorstellen!
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als die Farbigen in Amerika mit Martin Luther King auf die Straßen gingen und der Ku-Klux-Klan sein grauenvolles Unwesen trieb. Es war schon damals nicht zu verstehen, dass man die Farbigen einerseits unglaublich schlecht behandelte und diskriminierte, sie aber andererseits in Vietnam für die USA kämpfen ließ. Ihr merkt schon, da kommen alte Gefühle in mir hoch. Wie gut, dass mich dieses Hörbuch mal wieder an diese Zeiten erinnert hat.
Wer hätte damals gedacht, dass es knapp 50 Jahre später einen farbigen Präsidenten geben würde! *daumenhoch*

Nach, zugegebener Maßen, anfänglicher Skepsis hat mich das HB doch noch gefangen genommen - und wie!!

"Miss Marple"

- Dame Margaret Rutherford - Auf den Spuren von Miss Marple, 
von Klaus F. Rödder, eine Biographie


Wer kennt sie nicht? 


Aber, was wissen wir von dieser Schauspielerin, die uns so viele schöne Stunden in der Rolle von "Miss Marple" geschenkt hat?
Diese Frage war für mich Grund genug, mir das Buch auf meinen Kindle zu laden. Der Autor geht in seinem Buch auf Spurensuche und nähert sich Margaret Rutherford und den Orten, an denen sie gelebt hat, langsam aber sicher.

Ich habe dieses Buch ratz fatz, mit Interesse und viel Vergnügen, gelesen.






Donnerstag, 14. März 2013

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry"

Wie gut, dass es die Kindle-Leseproben gibt. :-)

Vor einiger Zeit sah ich Christine Westermann im Fernsehen. Sie stellte das Buch: "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce  vor und legte es den Zuschauern wärmstens ans Herz. 
 
Mich hat Frau Westermann, mit dem was sie über ihr Leseerlebnis berichtete, so direkt angesprochen, dass ich mir sofort die Leseprobe auf meinen Kindle holte. Als ich am Ende der Leseprobe angelangt war, konnte ich nicht anders, als auf kaufen zu klicken. Mir gefällt die Geschichte als auch der Schreibstil von Rachel Joyce ausgesprochen gut. 

Ein 65-Jähriger Engländer, der einen Abschiedsbrief einer ehemaligen Kollegin erhält, entschließt sich spontan, sich zu Fuß auf den Weg zu ihr, der Krebspatientin, zu machen. Er geht von Südengland bis an die schottische Grenze und ist dabei eigentlich auf dem Weg zu sich selbst. Es ist ein langer Weg, auf dem er Zeit hat, über sein Leben, seine Fehler, seine Freuden und Glücksmomente etc. nachzudenken. Er sieht die Natur, durch die er früher mit dem Auto gerauscht ist, mit anderen Augen und hat Zeit, sich auf Gespräche mit Menschen, die er kennen lernt, einzulassen.

Obwohl ich in keiner Weise persönlich mit dem Thema "Krebs" konfrontiert bin, kann ich mich sehr gut in die Gedankenwelt der beschriebenen Personen einfühlen. Wichtig ist mir, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass in dem Buch nicht groß auf das Leid der Patientin eingegangen wird. Das Augenmerk liegt auf dem Mann, der unterwegs zu ihr ist.
 
Nach langer Zeit gönnte ich mir mal wieder einen Lesetag auf der Couch. Was für ein Genuss und Luxus mit diesem guten Buch! Christine Westermann hat nicht zu viel versprochen!

"Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht"

Das Buch, "Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht" Geschichten aus der arschlochfreien Zone von Dieter Moor ist autobiographisch. Ich habe es auf meinem Kindle gelesen.

Da ich Dieter Moor aus der Sendung "ttt – titel thesen temperamente" kenne, wollte ich etwas mehr über ihn erfahren. Der Autor hat sein Haus in der Schweiz verkauft und ist mit seiner Frau Sonja und allerlei Haustieren nach Brandenburg gezogen, um seinen Traum leben zu können. Sonja hat, nach langem suchen, den passenden Bauernhof in einem Dorf in Brandenburgm entdeckt, für gut befunden und gekauft.
Die Missverständnisse zwischen dem Ehepaar Moor und den alt Eingesessenen, die sich allein schon aus dem kulturellen Unterschied ergeben, lassen den Leser oft schmunzeln.
Was er schreibt klingt glaubwürdig. Er lebt offensichtlich seinen Traum.

Mir hat es gut gefallen, dass Dieter Moor offen über die Situationen schreibt, in denen er sich zum Depp gemacht hat. Genau das finde ich im Buch so erfrischend. 
Sind wir nicht Alle irgendwann mal der Depp? Hauptsache wir können auch mal über uns selbst lachen!

Mittwoch, 13. März 2013

"Die Strudlhofstiege"

In den letzten Tagen habe ich mit einem Autor beschäftigt, den ich bisher noch nicht kannte. Heimito von Doderer  Über das Hörspiel  "Die Strudlhofstiege" bekam ich den ersten Kontakt zu diesem Autor. 

Dieser Gesellschaftsroman ist im 9. Winer Bezirk angesiedelt. Der Autor arbeitet mit Rückblenden und ineinander verwobenen Erzählsträngen. Da mußte ich mich erst mal einhören. Wie ich jetzt nachlesen konnte, hat der Autor Teilaspekte seiner Persönlichkeitin manchen Figuren übernommen. Ich empfand diesen Stil als anspruchsvoll und auch etwas anstrengend.
Die Umsetzung als Hörspiel empfinde ich als sehr gelungen! Die Sprecher  wie Peter Matic, Felix von Manteuffel und Leslie Malton sprechen ja, was die Qualität angeht, für sich und haben ausgezeichnete Arbeit abgeliefert. Der Hörer fühlt sich nach Wien, an die Strudlhofstiege versetzt. So soll es für ein gutes Hörspiel doch auch sein. 
Trotz dieses gut gemachten Hörspiels habe ich momentan  nicht das Bedürfnis, mich weiter mit diesem Autor zu beschäftigen.

Es sitzen drei alte Frauen....

.....zusammen. Wie oft habe ich das wohl schon erlebt?

Ich komme soeben mit Fine von einem schönen Winterspaziergang im Wald zurück. Auf halber Strecke liegt der "Birkenhof", ein schönes Ausflugslokal, das Fine und ich immer wieder gerne, für eine Pause auf einen Cappuccino, aufsuchen. Hier sind auch Hunde und ihre Halter, Reiter und ihre Pferde, Fahrradfahrer und Wanderer immer gern gesehen. :-)

An einem Tisch, in meinem Blick-und Hörbereich, sitzen drei alte Frauen zum Kaffeeklatsch zusammen. Und wieder bestätigt es sich: 

Eine mürrische, unzufriedene "Alte" ist immer dabei!  *grrr*





Dienstag, 12. März 2013

Man macht sich so seine Gedanken

Wie ich hier so schreibe, hänge ich manch einem Gedanken nach.

Mit meinem Alter habe ich kein Problem! Alt ist man dann, wenn man nicht mehr neugierig auf die Zukunft und nicht bereit ist, mit irgend etwas neu zu beginnen. 
Ich kenne so viele Menschen, die um einiges jünger sind als ich und sich nicht an den Computer trauen. Menschenskind, was läuft da alles an ihnen vorbei!! Ich habe dann den Eindruck, dass ich denen davonlaufe. Das finde ich sehr schade!
Aber so ist das im Leben...wenn man sich selbst weiter entwickelt, dann lässt man leider immer auch Menschen im Umfeld zurück.

Nun ja, ich gebe die Hoffnung nicht auf, von ihnen doch noch eingeholt zu werden. Sie starten ja vielleicht nur etwas später. ;-)

Freitag, 8. März 2013

"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" Graphic Novel

Wie ich schon im Thema "Hörbücher" schrieb, befasste ich mich, vom Frühjahr 2012 bis zum Herbst 2012, mit diesem Werk von Marcel Proust. Ich war über Monate hinweg im "Proust-Rausch". :-)

Ich kannte Marcel Proust bis dahin nur dem Namen nach und beabsichtigte auch eigentlich nicht, ein Buch von ihm zu lesen. Als Auslöser, für die Entscheidung zu diesem Klassiker der Weltliteratur, betrachte ich den Zugang über die Graphic Novels. Für diese Empfehlung danke ich, auch hier, Jutta und Steffi ganz herzlich. :-)

Zu Ostern 2012 gönnte ich mir dann  
"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Combray" Graphic Novel und verbrachte damit einige gemütliche, entspannte Lesestunden. Als ich diesen ersten, von fünf bereits übersetzten Bänden, gelesen/betrachtet hatte, wollte ich mein Wissen, auf genau diese genussvolle Weise erweitern. Nach einigen Überlegungen, die den Preis betrafen, schaffte ich mir dann doch noch die 4 fehlenden Bände an. alle 5 Bände  Ich konnte einfach nicht widerstehen. 19,95€/Band ist zwar ein stolzer Preis, aber mir sind die Bücher das Geld wert. Ich mag diese liebevollen Zeichnungen und empfinde die Adaption als absolut gelungen. Um das aber wirklich bewerten zu können, wollte ich die Vorlage kennen, in meinem Fall mittels der Lesung.

Ich kam gleichzeitig, ganz überraschend, in den Besitz der Lesung von Peter Matic. So habe ich immer zuerst einen Band in Ruhe gelesen und auf mich wirken lassen. Im Anschluss daran den selben Band nochmals parallel mit der Lesung genossen.   
Es war wunderbar!  :-)

Diese Adaptionen passen so gut zum Text und Peter Matic zu ihm, dass mir das Gesamtpaket eine dreifache Freude bereitete. Von meiner Vorgehensweise bin ich, auch jetzt noch, total begeistert. 

Ganz sicher würde ich dieses Werk, in der klassischen Form, nicht selber lesen! Ich glaube, ich gehöre zur Zielgruppe für die Graphic Novels als auch für das grandiose Hörbuch. :-)
Das hätte ich mir früher nicht träumen lassen, dass ich mal über den Umweg einer Graphic Novel an Proust heran geführt würde. Gewiss, der Autor war, mit seinen "Bandwurmsätzen" eine Herausforderung für mich, aber ich habe sie sehr gerne angenommen.

Abschließend kann ich aus voller Überzeugung sagen, dass ich die 5 Bände als Graphic Novel wärmstens empfehlen kann, obwohl damit ja nicht die komplette Lesung abgedeckt ist. Ich hoffe auf weitere Übersetzungen in der Zukunft.

Es war ein sehr, sehr schöner Sommer mit Marcel Proust (Autor), Peter Matic (Sprecher) und Stéphane Heuet (Zeichnerin).

Es freut mich, dass zunehmend mehr Klassiker als Graphic Novel's erscheinen.



Donnerstag, 7. März 2013

"Ziemlich beste Freunde" - Das Hörbuch

An dieser Stelle, meine Gedanken zu dem Hörbuch:
Philippe Pozzo di Borgo, gelesen von Frank Röth
 

Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich das Hörbuch nur mit dem Film, den ich auch kenne, vergleichen.

Als ich das HB hörte, dachte ich so oft, wie grausam das Leben doch sein kann und wie gut es mir geht. Im Gegensatz zum Film werden die einsamen Stunden, die Schmerzen und schmerzhaften med. Behandlungen, die der Autor ertragen musste, eindringlich beschrieben. Die Schmerzen lassen sich fasst mitfühlen und es ist kaum vorstellbar, was der Protagonist aushalten musste. 

Zu den körperlichen Schmerzen kommt noch das Leid des Ehepaares, aufgrund ihrer Kinderlosigkeit. Ich hörte von zwei Adoptionen und dem Tod der Ehefrau. Von alledem zeigt der Film z.B. nichts.

Vielleicht war das zu schwere Kost für einen Film, der sich ja auch verkaufen soll. Also hat man die drastischen Kapitel einfach weggelassen. So wurde aus einem Drama eine Komödie.
Mir würde der Film zum Verständnis alleine nicht reichen. Ich bin froh, wenn ich schon nicht das Buch gelesen habe, dass ich aber das Hörbuch kenne.

Ich möchte wohl dazu sagen, dass das HB nichts für Jeden ist. Man sollte schon psychisch gefestigt sein und keine Angst haben, sich mit dem  Krankheitsbild eines "Tetrablegikers" theoretisch zu befassen.
Wenn das der Fall ist,  kann ich das Hörbuch aber absolut empfehlen!

"Ziemlich beste Freunde" - Der Film

Hier schreibe ich meine Eindrücke zum Film:
Diese "Komödie" hat mir wirklich gut gefallen! Die beiden Hauptfiguren sind fabelhaft besetzt. Momente, in denen Humor und Hektik vorherrschen, werden genau so gezeigt. Aber auch die stillen, ruhigen Momente haben im Film ihre Zeit bekommen. Das mag ich sehr! Mitleidsgefühle werden dem Zuschauer nicht unnötig abverlangt.

Aber, ich habe den Eindruck, dass der Film nur ein Drittel dessen, was ich im Hörbuch gehört habe, zeigt. Verfilmt worden sind nur die humorvollen, komischen Situationen.
Ich sehe nicht die 1. Ehefrau und das Leid des Ehepaares wegen ihrer Kinderlosigkeit. Nichts von den Adoptionen der Kinder, nichts vom Tod der Ehefrau und schon gar nichts von den einsamen Stunden, den Schmerzen und schmerzhaften med. Behandlungen, die vorgenommen wurden. Das alles waren Momente, bei denen ich beim Hören des Hörbuches immer nur dachte, wie grausam das Leben sein kann. Davon zeigt der Film nichts. Als ich das Hörbuch beendet hatte, war mir nicht klar, wie dieses Drama im Film zur Komödie werden konnte.
Jetzt habe ich es verstanden, weil man die tragischen Kapitel weggelassen hat.

Meine Meinung ist die, dass Beides seine Berechtigung hat.
Obwohl, zum ganzheitlichen Verständnis mind. das Hörbuch, wenn nicht das Buch hinzugezogen werden sollte. Mein Rat wäre, dass man, wenn man den Film gesehen hat und gut fand, sich das Buch oder Hörbuch noch zur Hand nehmen sollte. 
Wie gut, dass ich Beides kenne. :-)

"Auf der Suche nach der verlorenen Zeit"

Heute möchte ich von meinem Literatur-Projekt berichten, dass mich über den ganzen Sommer 2012 beschäftigt hat. :-) 


Über einen Zeitraum von 8 Jahren, immer in den Wintermonaten, hat Peter Matić das Werk von Marcel Proust eingelesen. 
Diese Lesung wurde zum "Hörbuch des Jahres 2010" gewählt. 
Zeitgleich, in Kombination mit diesem Hörbuch, las ich die fünf, ins Deutsche übersetzten "Graphic Novel's", zu "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", adaptiert von Stéphane Heuet. In diesem Zusammenhang lernte ich Graphic Novels kennen und schätzen.

Seit April 2012 war ich in weiten Teilen meiner freien Zeit mit diesem großartigen Werk der Weltliteratur beschäftigt. Es hat mir meine Frühstückszeit über den Sommer reicher gemacht. Stellt Dir doch bitte mal die Situation vor:
Mein schön gedeckter Frühstückstisch mit heißem Kaffee, Brötchen u.Co., dazu die passende Graphic Novel auf dem Tisch liegend und an der richtigen Stelle zur Lesung, das Buch aufgeschlagen. Das Ganze gekrönt von der Stimme von Peter Matić. Ich war täglich aufs Neue von diesem Autor, dem Buch als Lesung und der Graphic Novel dazu, begeistert. :-) 
Ich benutze diesen Ausdruck sehr sparsam, aber hier trifft er absolut zu!

Zu Beginn war ich mir nicht ganz sicher, ob ich diesem Hörbuch meine ganze Aufmerksamkeit schenken könnte. Die Hördauer in Stunden konnten mich nicht schrecken. Es war eher der Stil des Autors. Diese mehrfach ineinander geschobenen Sätze sind die Herausforderung. Ich bin mir sicher, dass ich das Buch sehr schnell zur Seite gelegt hätte. Mit Peter Matić als Sprecher sind diese Sätze ein Hochgenuss für mich. Er setzt die Betonungen perfekt, liest gänzlich unaufgeregt und hat genau die passende Stimme.

Es war schon erstaunlich, wie oft ich auf die Pause-Taste des MP3-Players drückte, um die letzten Zeilen noch mal nachklingen zu lassen. Wie viel Wahres, all zu Menschliches, genauestens, bis in die kleinste Befindlichkeit hinein, beschrieben wird, ist unglaublich. Wie oft habe ich angehalten und an Menschen gedacht die ich kenne oder kannte, die sich ganz ähnlich wie die im Buch handelnden Personen verhalten haben. Im Positiven, wie im Negativen oder auch, dass ich mich an Gefühle und Gedanken die geschildert werden, selbst erinnere.

Was ich da für Geschichten hörte: z.B.
Ein Kind, das die innerfamiliären Disharmonien mitbekommt, aber nicht versteht, worum es geht - den Eltern eine erfahrene Situation erzählt, dabei zum Verräter wird und daran eine tiefe Freundschaft zerbricht.
Eine alte Frau, die ihr Bett nicht mehr verlassen will und sich ihr ganzes Denken dabei in immer engeren Kreisen bewegt.
Ich könnte hier weitere Situationen aufzählen, die zeitlos gültig und wohl zutiefst menschlich sind.

Ich habe jede Minute mit Marcel Proust, Peter Matic und Stéphane Heuet genossen.

Es war eine sehr schöne Zeit mit Proust und ich danke, auch an dieser Stelle, Jutta und Steffi für die Empfehlung und Unterstützung!

Was für ein Autor, was für ein Werk!


Dienstag, 5. März 2013

"Dickie Dick Dickens"

In der letzten Zeit hörte ich mir immer wieder mal eine Episode aus dem Hörspiel "Dickie Dick Dickens" von Rolf und Alexandra Becker, mit dem unvergessenen Carl-Heinz Schroth in der Hauptrolle, an. 

In diesem Hörspiel sind die ersten Episoden der Radioausstrahlungen des BR, aus den 1950er Jahren, zusammen gestellt. Mir haben diese kurzen Hörspiele viel Vergnügen bereitet, denn es sind satirisch dargestellte Kriminalfälle aus den 1920er und 1930er Jahren, in Chicago.

Ich empfinde diese Form der Kriminalhörspiele, für zwischendurch mal, sehr entspannend, denn sie haben sowas Nostalgisches für mich. Wenn man sich für das Hören dieser Serie entscheidet, sollte man sich bewußt sein, dass es eine Produktion der 1950er Jahre ist, also nur 5 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges entstanden. Ich glaube, da wollte der Radiohörer am Abend zu seiner Entspannung nichts von bestialischen Morden und Strömen von vergossenem Blut hören.
Diese Krimis sind für uns heute "leichte und unterhaltsame Kost", die uns schmunzeln lässt.

Das sind Krimis, die ich mit viel Vergnügen gehört habe.

Montag, 4. März 2013

"Große Erwartungen"

Hier komme ich zu Charles Dickens. :-)

Wenn die Tage kürzer werden, es draußen ungemütlich kalt und nass ist, ich vom Kaffee mehr und mehr zum Tee übergehe und die Kuscheldecke auf dem Sofa liegt, dann ist Dickens-Zeit. 
In den letzten Jahren habe ich mir in jedem Winter ein Dickens-Hörvergnügen gegönnt. Charles Dickens zu lesen ist für mich keine Alternative, dafür höre ich die Bücher von Dickens viel zu gerne. :-)

Heute möchte ich von zwei Hörversionen des Buches "Große Erwartungen" berichten, die ich in den letzten Wintern gehört habe. 

1. Die Lesung

Damit bin auch schon bei einem absoluten Hör-Highlight und komme gleich ins Schwärmen. Was für ein Hörgenuss!!! 
Die Lesung, auf 17 CD's, mit Hans Paetsch.
  

Stimmt! 17CD's sind zugegebener Maßen eine Herausforderung für HB-Hörer, die sonst Hörbücher mit einer Dauer von maximal 4-6 CD's hören. 
Aber, ich kann Dir versichern, es lohnt sich!!

Dieses Buch gefällt mir ausgesprochen gut und als Sprecher Hans Paetsch dazu – einfach perfekt!
Ich könnte in dieser Geschichte versinken und würde mir wünschen, dass sie gar nicht endet.
Der Autor hat das Buch mit 48 Jahren geschrieben, also mit einiger Lebenserfahrung. Und genau die kommt m.E. in diesem Buch zum Tragen. Da es mir an Lebenserfahrung auch nicht mangelt, habe ich in meinem näheren und weiteren Umfeld einige von den Situationen, die im Buch beschrieben werden, auf ähnliche Weise enden sehen.
So z.B.:
Estella warnt Pip vor sich selber. (Alarmstufe rot)
Im Vorschuss auf große Erwartungen leben. (endet in Schulden)
Dankbarkeit erwarten (darf man nicht)
Zur Gefühlskälte erziehen aber liebevoll behandelt werden wollen (funktioniert nicht)

Für mich machen eben solche menschlichen Schwächen, die zeitlos sind, einen guten Klassiker aus.
Vielleicht muss man erst ein gewisses Alter erreicht haben, um den Wert solcher Geschichten erkennen zu können. Als Junge Frau hätte mich das Buch bestimmt nicht interessiert.

Sicherlich werde ich mir diese Lesung in ein paar Jahren, wenn ich wieder etwas älter sein werde, nochmals anhören und dabei das Augenmerk nicht so sehr auf den Haupt-Handlungs-Strang und Pip, sondern eher auf Joe und andere Personen lenken. Erst am Ende der Lesung habe ich bemerkt, auf wie viele Dinge ich nicht geachtet habe.

Diese TOP-Lesung kann ich nur wärmstens empfehlen!


2. Das Hörspiel



Jetzt kommt das Hörspiel, von 1980, als Abrundung des Themas für mich ins Spiel. Dass bei dem Hörspiel, auf 3 CD's, der Inhalt des Buches stark gerafft werden musste ist verständlich. Darum darf ich auch nicht bemängeln, dass mir im Hörspiel viele Ereignisse aus dem Buch/Lesung fehlen, die mir persönlich sehr wichtig waren. Das Augenmerk im Hörspiel ist auf Pip und seine Entwicklung gerichtet, was ja auch die Grundlage der Geschichte ist.
Ich kann abschließend sagen, dass mir auch das Hörspiel gut gefallen hat! Es ist rundum gelungen!

Ich würde es den Menschen empfehlen, die sich noch nicht an Charles Dickens heran gewagt haben. Dieses Hörspiel sehe ich als eine sehr gute Möglichkeit an, diesen Klassiker den Menschen bekannt zu machen oder näher zu bringen.


Das Hörspiel von 1980 hörte ich ein Jahr nach der grandiosen Lesung.
Ich denke, dass man keinen direkten Vergleich zwischen Buch, Lesung und
Hörspiel anstellen darf. 
Es sind ganz unterschiedliche Möglichkeiten, einen Text umzusetzen und zu erfassen. Es gibt Menschen, die brauchen das gedruckte Wort, andere die perfekte Stimme des Sprechers und wieder andere, die gerne auch über die Hintergrundgeräusche und verschiedene Sprecher, ihre Phantasie anregen lassen möchten.

Wie gut, dass wir als Leser oder Hörer die Wahl haben. :-)

"Schnee, der auf Zedern fällt"

In den letzten Tagen hatte ich Zeit, mir in aller Ruhe einen Film anzusehen, den ich Dir an dieser Stelle sehr gerne empfehlen möchte.

"Schnee, der auf Zedern fällt"  Die Verfilmung des Buches von David Guterson.

Es ist 1954. Ein Fischer wird vor der Nordamerikanischen Küste tot aus dem Meer geborgen. Sein Kutter treibt unbemannt auf See. 
Ein anderer Fischer, ein Einwanderer aus Japan und Freund des Toten, wird des Mordes verdächtigt.
Mit Rückblenden sehen wir in die Zeit des Krieges (1941-1945) zwischen den USA und Japan und welche Auswirkungen das für die in den USA lebenden Bürger, japanischer Herkunft hatte.
Was für eine Geschichte! Was für ein Film der tiefen Gefühle, der ruhigen Einstellungen und der großartigen Schauspielkunst.

Sonntag, 3. März 2013

"Agatha Christie: Das faszinierende Leben der großen Kriminalschriftstellerin"

Gestern griff ich zu der Biographie "Agatha Christie: Das faszinierende Leben der großen Kriminalschriftstellerin" von Laura Thompson

Ich lese von der kleinen Agatha und ihren Eltern, aus welchem Milieu sie stammt. Wie das Kind lebte und aufwuchs, als auch, wie die Eltern von Agatha aufwuchsen. Das scheint für die Entwicklung der Schriftstellerin immense Auswirkungen gehabt zu haben.
Außer dem autobiographischen Aspekt kommt in diesem Buch noch hinzu, dass die Autorin viele Parallelen zwischen erlebten Geschehnissen aus Agatha's Leben und Szenen in den Büchern hergestellt und sie genau benennt. Ich denke dabei z.B. an Häuser, in denen Agatha gelebt hat und die, die sie in ihren Büchern beschreibt. Es spiegeln sich auch Menschen aus ihrem Umfeld in Szenen in ihren Büchern wieder.
Das ist ganz interessant, wenn man die Krimis von Agatha Christie bereits kennt.
Da ich von dem Menschen Agatha Christie bis jetzt eigentlich nichts weiß, ist das Buch sehr reizvoll für mich.

Vielleicht schaust Du ja bei Gelegenheit in einer Buchhandlung mal in das Buch hinein. :-)

"Ein Mann will nach oben"

Momentan höre ich das Hörbuch "Ein Mann will nach oben" von Hans Fallada, gelesen von Ulrich Noethen.

Als ich bei "audible" über diese Lesung stolperte, erinnerte ich mich an die Verfilmung von 1978 mit Ursela Monn als Rieke und Mathieu Carrière als Karl Siebrecht. Was für eine Geschichte aus dem alten Berlin, im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts!  Was für eine grandiose Besetzung!!

Also, kurz mal die Hörprobe angeklickt und schon war ich mittendrin, im Geschehen. Das schafft nur ein gutes Buch mit einem passenden Sprecher. In diesem Fall die perfekte Kombination! Dank des Sprechers Ulrich Noethen läuft vor meinem geistigen Auge ein Film ab. Ich sehe Rieke, Karl u.a. Personen sofort vor mir.

Schwärme ich da gerade etwa gleichzeitig von der Lesung und dem Film?
In Ordnung, das darf schon so sein! :-)

Gehört habe ich das HB jetzt zwar erst bis zur Hälfte, aber ich kann doch schon sagen, dass es möglicherweise zu meinen Hörhighlights des Jahres 2013 gehören wird, auch, trotz seiner Schwäche. Ich rede von Kürzungen in der Lesung. Damit ist z.B. die Zeit von 1914-1918 gemeint. Davon hört der Hörer Nichts. Was ist aus der Tochter von Rieke geworden? Das fällt mir als Hörer aber nur auf, weil mir einzelne Szenen in der Lesung fehlen. Diesen Wermutstropfen fängt Ulrich Noethen aber durch seine Sprecherleistung wieder auf!!

Das ist aber die einzige negative Kritik, die ich für dieses Hörbuch anbringen kann. Von dieser Lesung erwarte ich mir noch viele gute Hörstunden!

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich mir den Film demnächst noch einmal ansehen werde.