Mittwoch, 30. Januar 2013

"Saeculum"

Dieses Hörbuch war das zweite, das ich im neuen Jahr hörte. 
Nachdem ich ja von "Erebos" schon so begeistert war, wollte ich das Hörbuch "Saeculum" von Ursula Poznanski, gelesen von Aleksandar Radenkovic, gerne zeitnah hören.

Obwohl sie nicht so ganz meine Welt ist, diese mittelalterliche Jahrmarkt-Szenerie, konnte ich mich doch schnell darauf einlassen.
Es ist ein Jugendbuch, das im Laufe der Zeit an Spannung zulegt und die auch bis zum Schluss anhält. Die Charakterzüge der agierenden Personen meint man erfasst zu haben, bis die Handlungsweisen nicht mehr dazu passen. Wem kann man hier vertrauen oder auch wer vertraut wem, warum und wie lange.

Der Sprecher wurde passend für dieses Hörbuch gewählt. Die Geschichte gewinnt ja zunehmend an Fahrt und das kommt über den Sprecher sehr gut rüber.

Dieses spannende Hörbuch hat mir gut gefallen. Es ist vielleicht für die Jugendlichen geeignet, die sich eher zu den Mittelaltermärkten als zu Computern (wie bei Erebos) hingezogen fühlen.


Montag, 28. Januar 2013

"Kim Novak badete nie im See von Genezareth"

Am Wochenende habe ich mir mit dem Hörbuch: 
von Hakan Nesser, gelesen von Dietmar Bär, weitere Hörzeit geschenkt.

Ohne zu viel zu verraten: Es geht um Erik (14Jahre), seinen Bruder Henry (22Jahre), Edmund (14Jahre), die junge Lehrerin Ewa, die aussieht wie Kim Novak und eine Handballlegende. Es ist das Jahr 1962. Ein heißer Sommer in Schweden. Es gibt noch diese Kaugummi-Automaten, aus denen man, durch Drehung eines Hebels, Kaugummi-Kugeln und evtl. auch Ringe für Mädchen ziehen kann.
(Erinnerst Du Dich auch noch an diese Automaten an den Häuserwänden?) ;.)
Die drei Jungem Männer verbringen die Sommerferien im "Haus Genezareth" an einem schwedischen See.
Ich weiß jetzt Einiges aus dem Leben der Jung's. Z.B., dass ihre Klasse in der Schule von einer neuen, jungen, attraktiven Lehrerin unterrichtet wird, die aussieht wie Kim Novak. Eines Morgens wird ein Toter, unweit von Genezareth gefunden. Nun beginnt die Recherche des Kommissars. Wer hat etwas gesehen oder gehört? Wer war wann wo?

"Kim Novak" hat mich nicht losgelassen. Während ich das Hörbuch hörte wurde so manches leckere Essen gekocht und manches Frühstück verzehrt. :-)

Nun verstehe ich, warum dieser Krimi in Schweden auch als Schullektüre heran gezogen werden kann. Es geht z.B. um die große Frage der Loyalität. Mit diesem Buch fühlt sich der Autor sehr gut in die Gefühlswelt von ganz jungen Männern und ihrer erwachenden Sexualität ein. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich männliche Jugendliche sehr gut in die Denk- und Gefühlswelt der handelnden Personen einfühlen können.

Es gibt keine Brutalität oder Gewaltszenen. Es fließt kein Blut in Strömen.
Es ist ein Krimi der leisen Töne. Und genau passend dazu, in aller Ruhe gelesen, von Dietmar Bär. Wunderbar!!

Solche Krimis gefallen mir! :-)

Dienstag, 22. Januar 2013

"Mittelreich"

Ich berichte hier von dem Hörbuch  "Mittelreich", der ungekürzten Autorenlesung von Josef Bierbichler

Zu Beginn hatte ich leichte Probleme, mich auf den Autor als Sprecher einzulassen. Es liegt an der Intonation des Autors, die für mich, als Rheinländerin, nicht so geläufig ist. Als ich mich aber nach einer CD ein gehört hatte, ging es prima. Im Nachhinein betrachtet, war es gut, dass Josef Bierbichler selbst das Hörbuch eingelesen hat. Bis auf die Zeitsprünge, spielt die gesamte Handlung ja an einem bayrischen See und das kommt durch die Stimme von Josef Bierbichler sehr gut rüber. Ich bin mit dem Autor, als Sprecher für sein Buch rundum zufrieden! Eigentlich komme ich ja immer am Ende meiner Gedanken zum Sprecher, aber diesmal eben nicht.

Zum Inhalt möchte ich vorweg erwähnen, dass ich der Generation des Autors angehöre. Ich habe die Zeit von Beginn der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts bewusst miterlebt. Ich kann das Denken der Menschen ab da nachvollziehen und teilweise bestätigen.
Was mir an dem Buch so gut gefällt, ist z.B. Folgendes: Für mich blättern sich die Lebensgeschichten der einzelnen Personen ganz langsam auf. Immer wieder erfährt der Hörer etwas mehr und manchmal auch sehr Intimes, was zum Verständnis der Personen aber wichtig ist. Mir gehen die  Lebensgeschichten der Menschen vor diesem Zeitpanorama nahe. 

Dieses Buch beinhaltet alles, was ein gutes Buch für mich ausmacht.
Ich kann dieses Hörbuch absolut empfehlen!

Dienstag, 15. Januar 2013

"Léon und Louise"

Jetzt berichte ich gerne von dem Hörbuch "Léon und Louise" von Alex Capus, gelesen von Ulrich Noethen

Der Autor erzählt von der "Liebe des Lebens" seines Großvaters. Er trägt Fakten aus Unterlagen und Erzählungen zusammen und rundet sie mit Vermutungen zu den Geschehnissen ab. Diese Herangehensweise des Autors gefällt mir ausgesprochen gut. In der gleichen Weise schrieb er ja auch "Eine Frage der Zeit" und "Reisen im Licht der Sterne", die mir schon sehr gut gefielen!
In "Léon und Louise" erfahren wir von einer Dreiecksbeziehung, die in dieser Form wohl nicht existiert hätte, wenn nicht der 2. Weltkrieg gewesen wäre. Alex Capus schreibt die Lebensgeschichte seines Großvaters, dessen Ehefrau und seiner ersten großen Liebe und zwar, ohne sie moralisch zu werten. Da das Buch auch so wertneutral von Ulrich Noethen gelesen wird, fällt es dem Hörer leicht, vorsichtig mit der eigenen moralischen Wertung zu sein.

Für mich war dieses Hörbuch ein absoluter Glücksgriff und ich kann Dir das Hörbuch wärmstens ans Herz legen.


Donnerstag, 3. Januar 2013

"Die Familie Hardelot"

In dieser Familiensaga lernen wir die Familie Hardelot und andere Familien, die mit ihr in Beziehung stehen, kennen.

 "Die Familie Hardelot", von Irene Nemirovsky, gelesen von Iris Berben

Das Hörbuch/Buch behandelt den Zeitraum von drei Generationen. Das Denken dieser Menschen von vor dem 1. Weltkrieg bis nach dem 2. Weltkrieg wird uns deutlich vor Augen geführt. Welche Entscheidungen getroffen werden hängt stark von der Situation ab, in der die handelnden Personen aufwuchsen. Es reicht von totaler Anpassung bis zur absoluten Verweigerung.
Ich finde es so interessant, dass ich nicht die schrecklichen Gräuel genauestens beschrieben bekomme, die in den Kriegen begangen wurden. Dafür erfahre ich viel von den sozialen Strukturen innerhalb der Familien in dieser Zeit. Sehr gefallen hat mir, dass es keine schwarz-weiß-Zeichnung der Menschen gibt. Alle Personen haben ihre Stärken und Schwächen und entwickeln sich weiter.

Iris Berben liest sehr einfühlsam. Frau Berben hat mir sehr gut als Sprecherin für dieses Buch gefallen.

Dies war mein erstes Hörbuch im neuen Jahr 2013. Eine sehr gute Entscheidung!