Samstag, 26. März 2016

"Gelassenheit" von Wilhelm Schmid

Ich wusste es! :-(

In meinem Leben lief in den letzten beiden Jahren Alles wie an der Schnur gezogen. Dass das dauerhaft nicht so bleiben würde, war mir klar. Aber, was würde passieren und wann? Darauf kann man sich nicht vorbereiten!

In den vergangenen beiden Wochen ging es dann Schlag auf Schlag. Ich ging zu einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung und war guten Mutes, dass ich die Arztpraxis genauso unbeschwert verlassen würde, wie ich sie betreten hatte. Mir ging es schließlich ganz prima. Als mir dann aber geraten wurde, genauere Untersuchungen vornehmen zu lassen, wurde ich etwas blass um die Nase. Natürlich folgte ich dem Rat des Arztes und ließ einen 4-stufigen Untersuchungsmarathon über mich ergehen. Alles nur zur Beruhigung des Arztes und zu meiner Sicherheit, sagte er.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich nicht leicht verunsichern lasse, aber diese schnelle Abfolge von Untersuchungen brachte mich für einige Tage aus dem seelischen Gleichgewicht.

Wie habe ich mich gefreut, als mich am Tag der letzten Untersuchung ein Brief von Rita erreichte. Sie hatte über räumliche Entfernung hinweg bemerkt, dass ich aus dem Takt geraten und meine Gelassenheit verloren hatte.

Einen Teil des Briefinhaltes zeige ich euch hier gerne. 
Was für eine gute Wahl, für genau diesen Zeitpunkt. 
Klasse!!

Ich habe das Büchlein gestern, ganz in Ruhe gelesen. Es sind so gute Gedanken zum Thema Alter und Gelassenheit darin ausgeführt, dass ich dieses Büchlein, aus dem Insel Verlag mit gutem Gewissen empfehlen kann. 
Als Zielgruppe würde ich Menschen zählen, die auf das 50. Lebensjahr zugehen oder auch schon älter sind. 

An dieser Stelle sende ich ein herzliches Dankeschön an Rita und wünsche ihr und ihren Lieben ebenfalls Frohe Ostern. 

Samstag, 19. März 2016

Madame Hemingway

Madame Hemingway
ein Roman von
Paula McLain
 

Was für ein schönes Buch über die erste Ehefrau von Ernest Hemingway, Hadley Richardson und ihr Zusammenleben mit dem Schriftsteller, in den 1920er Jahren.
Vorab sollte man wissen, dass es sich bei diesem Buch um einen Roman und nicht um eine Biographie handelt. Die Autorin bedient sich sicherer Fakten, als auch der Fiktion, wenn es dem Buch dient. Mich störte das kein Bisschen!

Hadley Richardson begleitete und unterstützte Ernest Hemingway am Beginn seiner Karriere, als er noch unbekannt und Mittellos war. Sie lernte über ihn andere große Autoren ihrer Zeit in Paris kennen. Das Paar führte ein ausschweifendes Leben und genoss den Alkohol in großen Zügen. Derweil wurde der kleine Sohn John in die Obhut einer Kinderfrau gegeben.
Hemingway, der als schwierig bekannt war, vergraulte alle seine Freunde und zwar so sehr, dass sie mit ihm nichts mehr zu tun haben wollten. Es gab ehemalige Freunde, die die Straßenseite wechselten, wenn sie ihn kommen sahen.
Ernest und Hadley durchlebten eine Ehekrise, die auf Wunsch von Hadley, in einer freiwilligen 100-tätigen Trennung, ohne Kontakt, mündete. Die Nebenbuhlerin war ihre beste Freundin Pauline, die bei Chanel arbeitete.
Da Hadley die erste Ehefrau von Hemingway war, könnt ihr euch denken, wer in diesem Fall den "Sieg" davon trug.

Für mich war es interessant zu erfahren, dass genau in dieser Zeit das Buch "Fiesta" entstand.

The Arrival

"The Arrival" 
von Shaun Tan

Diese Graphic Novel erschien im Jahr 2007 und könnte aktueller nicht sein!
Ein Vater verlässt sein Heimat, um für seine Familie in der Fremde eine sichere, neue Heimat zu finden. 


Er macht sich auf den Weg ins Ungewisse, um seine Familie später nachkommen zu lassen. Eine, dem Vater unbekannte Kultur, will aber zuerst von ihm verstanden sein.
Diese Graphic Novel kommt absolut ohne Worte aus. Die Bilder sagen Alles! 
Aus diesem Grund kann ich das Buch auch Lesern empfehlen, die nicht der englischen Sprache mächtig sind.
Das Graphic Novel ist aufgemacht, wie ein altes Buch, das schon leicht vergilbt und abgenutzt ist. Es soll ein Buch der Erinnerung sein.
Ich hatte beim anschauen direkt die Flüchtlingsströme, die sich nach Europa ergießen, vor Augen. 


 Diese Graphic Novel berührt mein Herz.

Freitag, 18. März 2016

Der Trafikant

Vor einigen Wochen lud ich liebe Gäste ein, die mir als Gastgeschenk ein Buch von meinem Wunschzettel mitbrachten. Das fand ich total lieb von ihnen! :-)



Der Autor, Robert Seethaler, führt uns nach Wien, zurück in die Jahre 1937/38.
Ein 17-jähriger Bub verläßt seine Heimat am Attersee und geht, auf Wunsch der Mutter, einem Wiener Kriegsversehrten, in seiner Trafik zur Hand. Hier lernt er Siegmund Freud persönlich kennen und die Beiden freunden sich, trotz des großen Altersunterschiedes, an. Franz braucht guten Rat in Liebesdingen, denn er hat sich zum ersten Mal verliebt.
Was diesem Trafikant "zustößt", weil er ein Judenfreund ist und dem Franz, weil er sich als Freund des Trafikanten erweist, das mußte ich leider lesen. Wenn ich solche Bücher, über das ungeheuere Unrecht, das in dieser Zeit über die Aufrechten hereinbrach lese, läuft es mir kalt den Rücken runter. 
Ich kann euch das Buch, mit dem Gedanken "wehret den Anfängen" sehr empfehlen.

Montag, 14. März 2016

"Die Manns"

von Tilmann Lahme
ungekürzt gelesen von
Christian Baumann 

In den letzten Wochen gönnte ich mir 16 Hörstunden, in denen ich in die Familiengeschichte dieser "amazing Family" eintauchte. Der Autor Tilmann Lahme stellt dem Leser/Hörer die einzelnen Familienmitglieder vor, indem er den Briefwechsel, den sie führten, zu Grunde legt. Diese Briefe ermöglichen einem einen einfühlsamen Zugang zu den Personen. Der Autor setzt die äußeren Umstände und die Zeitgeschichte als Bindeglied dazwischen, so dass man einen näheren Zugang zum Denken und Fühlen, der Mitglieder der Familie Mann, bekommen kann. Man lernt die verschiedenen Personen mit ihren charakterlichen Eigenschaften und ihren sexuellen Präferenzen kennen. 

Wenn ich bedenke, wie diese Kinder zwar im Wohlstand, aber mit der Distanz und Gefühlskälte ihres Vaters aufwuchsen. Dass sie kaum eine Chance hatten, ihren eigenen Weg im Leben zu gehen, ohne immer als "das Kind von Thomas Mann" angekündigt zu werden. 

Wenn ich dem gegenüber stelle, wie einige der Kinder, auch noch als Erwachsene, ihre Mutter in ihren Briefen immer wieder um große Geldbeträge anbettelten und es geradezu erwarteten, dass ihnen geholfen würde. 
Für mich waren das Schmarotzer! Aber, wer hat sie dazu gemacht? Wer hat dieses Verhalten unterstützt? 

Es ist sehr traurig, wie viel Unglück sich in dieser Familie angehäuft hat. 
Wenn man bedenkt, in welchen Zeiten die Manns gelebt haben. Wie die politischen Verhältnisse die Familie auseinander gerissen haben. Das ist sehr traurig. Dieses Buch zeigt deutlich den Aufstieg und Fall dieser "amazing Family".

Ich kann das Buch empfehlen, wenn man noch nichts von dieser Familie weiß, oder auch vielleicht noch das Eine oder Andere erfahren möchte. 

Christian Baumann hat mich mit seiner Stimme sehr angenehm durch die Hörzeit von 16 Stunden geleitet. 

Also, von mir gibt es ein *daumenhoch* für dieses Buch und Hörbuch.

Mittwoch, 2. März 2016

"Das Schiff des Theseus" das Ende

Es ist geschafft. 
:-)


Letzte Nacht beendete ich mein Projekt, "Das Schiff des Theseus". Dieses Buch ist eine echte Herausforderung für den Leser. Ich bin mir sicher, dass ihr so ein Buch noch nicht gelesen und euch erarbeitet habt. 
Wie viele Seiten habe ich vollgeschrieben, um nur ja kein Detail zu übersehen?!
Ständig ergaben sich neue Fragen und taten sich weitere Gedankenwege auf.
Welchen Informationen kann ich trauen? Wer verhält sich wie und warum. Mir war immer klar, dass ich irgendetwas übersehen würde oder einer Info nicht die rechte Bedeutung beimessen würde. In diesem Fall musste ich einfach "auf Lücke setzen". ;-)
An dieser Stelle gebe ich gerne zu, dass ich zum Schluss ein Hilfsangebot annahm, das mir weiterhalf. Herzlichen Dank dafür. :-)

Heute nahm ich mir die Zeit, einzelne Stellen im Buch noch einmal nachzulesen, bevor ich "S." wieder in den Ursprungszustand (soweit das möglich ist) zurück versetzte. Ich entfernte die Klebezettel,

sortierte die losen Einlagen wieder genau dort ein, 
wo ich sie vor Wochen vorfand



und stellte das Buch wieder zurück in seinen Schuber.
 
Jetzt stehe ich vor der Frage, wo "Das Schiff des Theseus" seinen Ehrenplatz in meinem Bücherregal finden wird.

Auch auf diese Frage werde ich eine Antwort finden.
:-)
P.S.
Es hat mich gefreut, dass ihr mich auf meinem langen Leseweg begleite habt. 
Lieben Dank dafür. :-)